Chromatische Mundharmonika & Blues Harp
Die Mundharmonika ist im Vergleich zu anderen Musikinstrumenten leicht zu transportieren und kostengünstig. Sie beruht wie das Akkordeon auf dem Prinzip der frei schwingenden Stimmzunge. Die Mundharmonika tauchte in den Jahren nach 1820 zum ersten Mal auf und verbreitete sich dann im deutschen Sprachraum. Die Einsatzbereiche der Mundharmonika liegen vorwiegend in der europäischen Volksmusik und im Blues. Sie ist daher auch in einer speziellen Variante weitläufig als Blues Harp bekannt. Man unterscheidet bei der Mundharmonika zwei Bauarten. Die diatonische und die chromatische Mundharmonika. Die diatonische Mundharmonika gibt es in verschiedenen Tonarten, wobei hier nur die chromatischen Töne der betreffenden Tonart zur Verfügung stehen. Man kann auf ihr einfache Melodien gleichzeitig mit Akkorden unterlegen. Die chromatische Mundharmonika verfügt über alle chromatischen Töne und ist daher für das einstimmige Spiel in allen Tonarten geeignet.
Der Mundharmonika-Unterricht im Musik-Studio-74 basiert generell auf den grundlegenden Techniken der chromatischen Mundharmonika. Das größte Problem für den Anfänger besteht darin, saubere Einzeltöne zu spielen. Hier gibt es zwei Techniken: Das Lipping und das Tongue Blocking. Beim Lipping werden die Lippen spitz zusammengezogen (wie beim Pfeifen), um die Luft nur in eine der Kanäle zu blasen. Beim Tongue Blocking deckt man mit der Zunge die Kanäle links neben dem anzublasenden Kanal ab, sodass nur der rechts davon liegende Kanal vom Luftstrom erfasst wird. Diese grundlegenden Techniken werden in den ersten Unterrichtsstunden trainiert, wobei der Schüler parallel dazu die ersten Töne nach Noten spielt. Im weiteren Verlauf des Unterrichts folgt das Spiel einfacher Melodien nach Noten. Später wird der Tonraum durch chromatische Töne erweitert. Das Spiel zu einer Vielzahl von Playbacks macht den Mundharmonika-Unterricht zu einem äußerst interessanten musikalischen Erlebnis.